|
Vor der Planung – Was ist alles zu bedenken, was muss man mindestens
wissen? Die
Ambition – Wie findest du Erfüllung im Modellbahn-Hobby? |
Stand: 16.01.2025 07:58 |
Kontakt: Mail |
Nachdem
wir geklärt haben, dass die persönlichen Voraussetzungen zum Bau und
langfristigen Betrieb einer Modellbahn-Anlage gegeben sind (wenn noch nicht
gelesen, bitte nachholen), beginnen wir, die Gestaltungskriterien zu
ermitteln. Was
beeinflusst die Form, die Gestaltung der Anlage am meisten? Die
Ambition des Erbauers. (Der
nächste Schritt zur Selbsterkenntnis.) Der
reine Sammler… ...
verwendet den zur Verfügung stehenden Platz in erster Linie für Vitrinen und
Aufbewahrungsschränke. Eine
Anlage dient zum einen dem gelegentlichen, vorsichtigen Bewegen der
wertvollen Antiquitäten, zum anderen der Ausstellung von Sammelobjekten im
Zusammenhang miteinander. Der
Stil der Anlage richtet sich daher nach dem Zeitgeist der Objekte. Der
Verspielte… ...
will möglichst viele Züge auf dem verfügbaren Platz gleichzeitig bewegen.
Daher legt er so viele Gleise aus, wie eben auf der zur Verfügung stehenden
Fläche unterzubringen sind. Neue
Ideen kommen beim Spielen, dann wird umgebaut. Nichts dauerhaftes, kein
Gedanke an die anderen Kriterien. Der
Stratege… ...
will seine Züge nach Regeln zusammenstellen und bewegen. Er
eignet sich umfangreiches Wissen über das Eisenbahnwesen an und plant seine
Gleisführung entsprechend dem Zweck, stellt seine Züge im historischen
Kontext zusammen und hält für jeden Zug und jeden Wagen eine Historie bereit.
Er arbeitet vorbildgerecht. Die
Zugläufe finden in vorbildlicher Geschwindigkeit statt, oft langsamer, wenn
die Stellwerke manuell bedient werden, selbstverständlich möglichst eng an
der Eisenbahnbetriebsordnung. Ist
er technisch versiert, baut er Automatiken ein, die ihm mehr Zeit zum
Genießen der Szenerien geben. Die
Ausgestaltung der Landschaft ist zweitrangig, ist oft eher symbolisch,
vereinfacht. Der
Bastler. Fummelarbeiten
begeistern den Bastler. Ich
glaube zwei gegensätzliche Arten von Bastlern zu erkennen: Der
pingelige Bastler... ...
legt Wert auf feinste Details an den Fahrzeugen, den Gebäuden, der
Landschaft. Oft
sind Fotos der Anlage erst auf den zweiten Blick vom Original zu
unterscheiden. Was
es nicht von den bekannten Herstellern gibt, wird selbst gemacht. Der
Blick fürs Detail ist so geschärft, dass in vielen Dingen, die andere
wegwerfen, Verwendungsmöglichkeiten für die Modellbahn erkannt werden. Die
Fahrzeugtechnik wird in erstklassigem Zustand gehalten. Der
phantasievolle Bastler... ...
baut aus allem, was ihm unter die Finger kommt, Dinge, die durchaus fern von
jeder Vorlage sein können und fast ausschließlich ihm selbst gefallen. Man
kann ihn fast als Künstler betrachten, in der Kunst ist auch alles erlaubt. Er
geht darin auf, aus defekten Modellen, aus Resten, aus Abfällen, Neues zu
erschaffen. Und
dann noch: Der
Modellbahnfreak... , ...
der alle vereinigt, alles sammelt, allen verfügbaren Platz der Eisenbahn
widmet, seine Anlage sowohl für die Enkel plant, als auch auf die optimale
und logische Gleisführung achtet, sich am Vorbild orientiert. Er
pflegt eine umfangreiche Bibliothek, hat (fast) alles gelesen. Er
kennt alle Fernsehsendungen zum Thema. (Alle Videos im Internet zu kennen ist
unmöglich...) Seine
Fahrzeugsammlung ist vorwiegend aus einer Epoche, aber er kann sich doch
nicht beschränken. Die
Anlage ist tendenziell hoch detailliert, aber die Zeit reicht hinten und vorn
nicht für den letzten Schliff. Wo
eine Automatisierung möglich ist, baut er sie ein, aber abschaltbar, damit
man auch mal selbst die Abläufe verantworten muss. Züge
sind epochenrein, vorbildähnlich, die Zugläufe vorschriftsmäßig. Schattenbahnhöfe
sorgen für ständig wechselnde Züge. (Damit
habe ich mich selbst beschrieben...) Auf
der nächsten Seite diskutiere ich den Stil der Anlage. |