|
Kontakt: Mail |
Der
Schattenbahnhof |
Stand: 16.01.2025 13:16 |
Für einen regen Betrieb
mit plausiblen und abwechslungsreichen Zugläufen ist ein Schattenbahnhof
unverzichtbar. „Normale“
Schattenbahnhöfe sind unter der eigentlichen Anlage als mehr oder weniger
breite Gleisharfe angelegt. Dadurch ergibt sich das
Problem: Der Zugriff auf einen
havarierten Zug erfordert einen großen Freiraum, um mit dem Arm
heranzureichen. Der große Höhenunterschied zwischen Oberfläche und
Schattenbahnhof machen entsprechend lange Rampen/hohe Wendeln notwendig.
Alternativ, wenn die Eingriffstiefe nicht ausreicht, muss der Zugang von
beiden Seiten möglich sein. Viele Schattenbahnhöfe
haben nur eine Ein- und Ausfahrt, so dass Züge vorbildwidrig umgedreht
herauskommen. Das vorbildgerechte
Wenden (d. h. das Wechseln der Fahrtrichtung, ggf. das Umsetzen der Lok) von
dafür geeigneten Zügen erfordert einen höheren Steuerungsaufwand oder
manuelle Steuerung. Mit zwei
Ausfahrten können Züge stets aus/in derselben Richtung verkehren. Eine flexible Organisation
bei mehr als 2 Ausfahrten ermöglicht der „Verteilkreis“ im Schattenbahnhof.
Alle Züge können hier verschiedenen Zielen zugeordnet werden. Nun bin ich so veranlagt, dass ich gern etwas anders mache als
„normal“ und dass ich reflexartig Lösungen für Probleme finde. Meine Anlage hat mehr
als 2 Ausfahrten: 1. und 2.: zu und von
der Paradestrecke im Norden und Süden, 3.: zum Bahnhof
„Herbing-Ottobrück“ aus Südrichtung (die nördliche Ausfahrt mündet in die
Paradestrecke), 4.: zum Rangierbahnhof. Daher habe ich einen
Verteilkreis mit den Zufahrten: Paradestrecke Süd, Und es gibt ein
Aufstellgleis, über das ich Züge in den Verkehrsfluss ein- und ausschleuse. Die Ausfahrt des
Rangierbahnhofes für Güterzüge mündet in den Bahnhof, von dort zur
Paradestrecke Nord. Ausfahrten aus dem
Verteilkreis: Schattenbahnhof, Der eigentliche
Schattenbahnhof liegt nun unterhalb des Verteilkreises. Die
Unterkante der Konstruktion der Verteilkreisebene ist 70 cm, damit ich ohne
Verrenkungen durchkriechen kann. Eingriff in den Verteilkreis von unten. Wegen des unbehinderten
Zugriffes lege ich nur 2 Parkgleise mit je 3 Plätzen hintereinander
an und ein Durchfahrtgleis, also sind die Trassenbretter sehr schmal und
entsprechend niedrig im Eingriff, wie ein Regalbrett. In der ersten Ausbaustufe
lege ich 3 Ebenen an, ein Regal mit 3 Böden, also 18 Parkplätze. Möglich
wären 6 Ebenen, die kann ich – wenn nötig - später ergänzen (erweitern geht
bei „normalen“ Schattenbahnhöfen nicht). Wie ich auf der Seite
über die Steuerung berichte, bekommt jeder Zug
einen festen Geschwindigkeitsregler zugeordnet, dessen Wirkung von
Gleisabschnitt zu Gleisabschnitt weitergereicht wird. Für die Entscheidungen,
welche Weiche vor einem Zug wohin zeigen soll, gebe ich mit der Fahrspannung
auch die Zug-Art und eine
Routen-Information mit. Damit kann ich im Schattenbahnhof bestimmte Gleise
bestimmten Zügen zuordnen. Wenn nicht jeder Zug auf jedes Gleis kann,
reduzieren sich die zu berücksichtigenden Möglichkeiten enorm. Trotzdem ist
der Schaltungsaufwand immens. Wie
im Theater: die Organisation und Technik ist für den Zuschauer unsichtbar
über, hinter, neben und unter der Bühne. (Mein erster Job nach dem Studium
war im Theaterbühnenbau. Daher sehe ich die Ähnlichkeiten.) Die
MoBa-Anlage ist eine Ansammlung von Szenen, die Züge sind Akteure auf der
Bühne. Jede Szene hat ihre eigene Einfahrt und ihre eigene Ausfahrt. Ein Zug
spielt seine spezielle Rolle im Stück. Nach der Zugbildung erhält der Zug
seine Rolle. Im
Verteilkreis ist ständig Bewegung, denn ALLE Züge müssen hier durch. Da sind Vorfahrtsregeln vonnöten. Ein
von oben kommender Zug wird stets direkt in den Schattenbahnhof geleitet. An
den Einfahrten zum Verteilkreis sind jeweils Haltepunkte, ebenso auf den
Aufwärtsrampen kurz vor den Tunnelportalen. So kann ich oben auch gezielt
Zugbegegnungen erzeugen – einer wartet, bis der andere auch bereit ist. |