MÄRKLIN H0 konventionell fahren und elektromechanisch automatisieren

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Märklin-H0-Wissen

Das allererste Grundwissen über konventionell gesteuerte Märklin-H0-Modellbahnen  

Mit mehreren Trafos fahren -
Gefahr durch falsches Anschließen

Stand: 15.01.2025 19:48

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ACHTUNG: Sicherheitsrelevantes Thema!!!

 

Das Fahren mit nur einem Trafo zeigt recht bald seine Grenzen.

Ein zweites Gleis, ein zweiter Zug, ein zweiter Trafo muss her.

Wenn dann ein Verbindungsgleis zwischen den beiden Strecken entsteht und man die Trafos falsch anschließt, können gefährliche Spannungen auftreten.

Wir wollen ja nicht, dass der Goldhamster auf einmal tot im Gleis liegt...

 

Was muss man wissen?

Die beiden Stromkreise müssen - natürlich - getrennt werden. Sonst fahren beide Züge mit beiden Trafos. Das ist nicht Sinn der Sache.

 

Wie macht man Trennstellen im Gleis?

Beim M-Gleis genügt ein Stück Papier (Bild rechts), Pappe, Isolierband zwischen den Kontaktlaschen des Mittelleiters der zu trennenden Gleise.

 

 

 

 

 

 

 

Märklin bot vorkonfektionierte Pappstücke unter der Nr. 5022 an (Bild links).

 

 

Und es gab Trenngleise (Bild rechts), 90 mm Gerade, bei den der Mittelleiter unterbrochen war. Sie wurden mit vor-Ort-gestellten Signalen geliefert. Siehe meine Seite Märklin-H0-Signale – Zweck und Funktion.

 

 

Beim K-Gleis gibt es das Isolierstück 7522 (Bild links).

 

 

 

Alternativ kann man die Kupferlaschen so verbiegen oder kürzen, dass sie sich nicht mehr berühren können oder ebenfalls Papier zwischen die Laschen praktizieren (Bild rechts).

 

 

 

 

 

 

Bei C-Gleis gibt es kleine Isolierhütchen unter der Nr. 74030 (Bild links). Alternativ kann man auch mit Papier oder Klebeband arbeiten, ist aber eine arge Fummelei.

 

 

Nun sind die Strecken getrennt (an allen Stellen, wo de Mittelleiter von einer Strecke zur anderen übergeht), jede Strecke hat ihr eigenes Anschlussgleis und ist an einen eigenen Trafo angeschlossen.

 

Die braunen Anschlussleitungen sind über die Schienen verbunden...

Ist klar, nicht wahr? Wir haben ja nur den Mittelleiter getrennt!

 

Jetzt kommt's:

Die beiden Netzstecker der Trafos stecken in zwei Steckdosen. Man kann sie so oder so stecken, je zwei Möglichkeiten (bei Euro-Steckern oder Schuko-Steckern).

Wenn sie "falsch" stecken, kann man zwischen den Mittelleitern der beiden Strecken bis zu 60V messen (Ungünstigster Fall, wenn das Stromnetz gerade an der oberen Toleranz ist und bei beiden Trafos die Umschaltung betätigt ist).

Wenn beide Trafos voll aufgedreht sind, kann die Spannung ca. 45V betragen. Für "Spielzeug" ist nur 24V zulässig!

 

Oha, das ist viel zu viel.

 

Was tun wir dagegen?

Trafos „phasengleich“ anschließen!

Vorbereitung:

1.              Die Stecker der beiden Trafos an eine Steckdosenleiste mit Schalter (ausgeschaltet) anschließen.

2.             Die BRAUNEN Ausgänge beider Trafos verbinden.

3.             Ein Messgerät für Wechselspannung, ein Multimeter oder Ähnliches, an die GELBEN Lichtanschlüsse der beiden Trafos anschließen. Den Messbereich so einstellen, dass die möglichen 45V Wechselspannung angezeigt werden können.
Alternativ kann auch eine Glühlampe angeschlossen werden, wenn diese 45V verträgt.

 

4.             Finger weg von den leitenden Stellen, Schalter der Steckdosenleiste "ein".

Wenn jetzt Null Volt oder eine sehr kleine Voltzahl angezeigt wird bzw. die Glühbirne dunkel bleibt, stecken die beiden Netzstecker richtig.

 

Zur Kontrolle, dass das Ergebnis korrekt ist:

1.              Schalter aus.

2.             EINEN der beiden Stecker umdrehen.

3.             Wieder einschalten.

Die richtige Stellung der beiden Stecker ist, wenn Null Volt angezeigt wird bzw. die Glühbirne dunkel bleibt.

Damit das für alle Zeit so bleibt, markiert man die Stellung der Stecker und die Steckdosenleiste (die nun für die MoBa reserviert ist).

 

Bis hier hat das auch Märklin erklärt: Link Sicherheitsvorgabe

 

Was Märklin in dem Dokument nicht erwähnt:

Ein Trafo "übersetzt" eine Wechselspannung in eine andere.
(Technischer Hintergrund siehe
Weiß – blau – orange – Trafos zwischen gut und böse“)

Der moderne Märklin-Trafo nimmt 230V auf und gibt z.B. am Lichtanschluss etwa 16V ab.

 

Die "Übersetzung" funktioniert auch rückwärts:

Wenn man am Licht-Ausgang 16V gegen den braunen 0-Anschluss anlegt hat man am Netzstecker 230V (Habe ich ausprobiert, stimmt im Prinzip wirklich!).

Märklin hat die Notwendigkeit der Warnung erkannt und auf neueren Trafos 6647, 66470, 66471 einen Aufkleber angebracht:

 

Hierzu der Kommentar eines Mitgliedes meiner Facebook-Gruppe, Elektroinstallationsmeister Dieter Hammerl:

Und nie den Fahrstrom roter Anschluss oder Lichtstrom gelber Anschluss parallel schalten. Das bewirkt ebenfalls, dass die Spannung zu hoch ist und es entsteht hier, wenn von einem Trafo der Stecker aus der Steckdose gezogen wird, 230 V an den Polen des Steckers.
In erster Linie betrachtet kannst du einen Stromschlag in der Hand oder an der Körperstelle mit der du die Pole berührst bekommen, im ungünstigen Fall bekommst du ein Stromeintritt- und Stromaustritt-Mal (zwei Verbrennungen).
Betrachten wir das ganze aber in der zweiten Linie, kann das Ergebnis von dieser Berührung gefährlich werden. Wenn deine Anlage im Keller steht und die Platte ist etwas feucht oder dein Gleiskörper beim M-Gleis berührt ein geerdetes Teil (kann in jedem Moba-Zimmer passieren), dann erdest du deinen Maßeanschluss und nun sind die Folgen der Berührung nicht mehr harmlos, sondern können tödlich enden.

Zitat Ende.

 

Zu meinem Artikel über die Trafos kommentierte jemand: „Es ist Spielzeug…
Dieter Hammerl:
klar, wenn man alle Regeln 100% einhält, ist es harmlos und Spielzeug, wobei man sich auch mit Spielzeug schwere Verletzungen zuziehen kann.

 

Wann kann das unbeabsichtigt passieren?

Wenn man an seiner Anlage mehrere Trafos angeschlossen hat,
aber

  • nur bei einem Trafo der Netzstecker eingesteckt ist und
  • eine Lok mit ihrem Schleifer eine Trennstelle überbrückt oder
  • ein Schaltungsfehler vorliegt.

 

Deshalb:

ALLE Trafos an eine gemeinsame Steckdosenleiste, Stecker in der richtigen Lage und immer alle gemeinsam ein- und ausschalten.

 

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