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Märklin-H0-Wissen

Spezialwissen über Gleise

Kreuz und quer – Die M-Gleis-Kreuzungen
und –Doppelkreuzungsweichen

 

Stand: 16.01.2025 06:48

 

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Vorwort

Da ich fast ausschließlich Märklin-Metall-Gleise (M-Gleise) und einige Märklin-Modellgleise besitze, beschreibt dieser Artikel ausschließlich die Kreuzungen und Doppelkreuzungsweichen dieser Systeme.

Die genannten Radien sind auf den Mittelleiter bezogen.

Die ausführliche Nennung der Nummern soll Dir helfen, angebotene Weichen zu identifizieren.

Auch Planungsprogramme listen diese Nummern. (Ich hoffe, alles richtig recherchiert zu haben...)

Manches wiederhole ich in den Abschnitten, damit dort die Information vollständig ist.

Dieser Artikel setzt die Kenntnis des vorhergehenden Artikels "Gleisverzweigungen, Gleisverbindungen mit dem M-Gleis-Weichen" voraus.

 

Damit wir von demselben sprechen: Begriffe rund um die Weiche

 

Märklin hat 1972 ein schönes Buch herausgebracht:

 
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Auf dieses Buch nehme ich im Folgenden Bezug. Daher ist es für Dich sinnvoll, diesen Link in einem zweiten Fenster zu öffnen. Es sind in diesem Buch fast alle Maße der M-Gleise zu finden.

 

1982 kam ein neues Buch, das andere interessante Infos brachte. In ihm sind auch die Weichen 5137 bis 39 gezeigt:

 
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Ersatzteillisten für die neueren Weichen und vieles mehr:

 
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Historischer Überblick

Märklin-M-Gleise mit Punktkontakten erschienen zum ersten Mal parallel zu den M-Gleisen mit durchgehender Mittelleiter-Schiene 3600 xx im Katalog von 1953 in Form der "Modellgleise" Nr. 3800 xx und 3900 xx mit sehr großen Radien, die bis heute eine Besonderheit im Märklin-System darstellen und teuer gehandelt werden.
Siehe „Märklin-Modellgleise – eine genauere Betrachtung dieser Exoten“.

Erst im Katalog von 1956 sind dann als dritte Variante die M‑Punktkontaktgleise mit den Radien 360mm und 286mm zu finden, zunächst als Nr. 3601 xx. Ab 1957 wurden die M-Gleise des Normalkreises Radius 360mm dann mit 51xx benummert (der Bogen Radius 286mm Nr. 5120) und der Parallelkreis Radius 437,4mm mit Nummern 52xx.

In den Jahren 1969 – 1992 fertigte Märklin ein reduziertes und technisch teilweise vereinfachtes Sortiment unter dem Markennamen „Primex“, das außerhalb des Fachhandels und ohne Beratung, z.B. in Warenhäusern, angeboten wurde.

Die M-Gleise verschwanden 2000 aus dem Sortiment.

Ausführlichere Darstellung bei maerklin-h0-forum.de

 

Kreuzungen (ohne Weichenfunktion) (Kr)

Mit einer Kreuzung kann man ein Nachbargleis überqueren, ohne in dieses einzuscheren.

Beispiele: siehe Buch Märklin 0390, Abb. 63-65, 79-82, 88.

Die 4 Ausführungen sind genau auf bestimmte Anwendungen abgestimmt.

 

 

Kreuzung passend zu Normalkreis-Weichen:

 

Bild 13 links

Geometrie:

Kreuzungs-Winkel 30°, Gleislänge 192 mm

Anwendung: Wenn das Abzweiggleis einer 30°-Weiche das parallele Nachbargleis überqueren muss.

30°-Weichen sind:

  • Normalkreis-Weichen 51xx, wobei Nr. 5137, 5138 oder 5139 mit einem Ausgleichsgleis 5102 ergänzt werden muss,

 

  • Parallelkreis-Weichen Märklin 52xx und Primex 5033, 5039 und 5043, wenn man sie mit dem gebogenen Ausgleichsgleis 5205 erweitert.

 

Nummern und Varianten:

1956: Nr. 3601 K

1957 bis 2000: Nr. 5114

Es gibt (wahrscheinlich) zwei Varianten:
die ältere mit verbundenen Mittelleitern wie abgebildet (alle 4 Gleisenden verbunden) und eine neuere mit getrennten Mittelleitern (die gegenüberliegenden Gleisen-den verbunden, die benachbarten getrennt). Das heißt, wenn sich zwei verschiedene Fahrstromkreise kreuzen, braucht man die neuere Version.

 

Kreuzungen passend zu Parallelkreis-Weichen

 

mit flachem Winkel

Bild 13 Mitte:

 

Geometrie:

Kreuzungs-Winkel 24°17', Gleislänge 180 mm

Zum Lieferumfang gehören 2x Ausgleichsgleis 8mm Nr. 5208.

Anwendung: Wenn das Abzweiggleis einer 24°17'-Weiche das parallele Nachbargleis überqueren muss.

 

24°17'-Weichen sind:

  • Parallelkreis-Weichen Märklin 52xx, Primex 5033, 5039 und 5043,
  • Normalgleis-Weichen 51xx, wenn man sie mit einem Gegenbogen 5205 erweitert. Die kurze Weiche 5137, 5138 oder 5139 muss zunächst mit 5102 auf 30° ergänzt werden.

 

Nummern und Varianten:

1979 bis 2000: Märklin-Nr. 5215,

1980 bis 1992: Primex-Nr. 5085

Die Mittelleiter der gegenüberliegenden Gleisenden sind verbunden, die benachbarten getrennt. Das heißt, dass sich die beiden gekreuzten Gleise nicht beeinflussen.

 

 

mit steilem Winkel

Bild 13 rechts:

Geometrie:

Winkel 48°34', Gleislänge 98 mm

Anwendung: siehe Buch Märklin 0390, Abb. 80-83

 

 

Nummern und Varianten:

1959 bis 2000: Nr. 5211

Ich habe zwei Varianten: die ältere mit verbundenen Mittelleitern (alle 4 Gleisenden verbunden) und eine neuere mit getrennten Mittelleitern wie abgebildet (die gegenüberliegenden Gleisenden verbunden, die benachbarten getrennt).

 

Die Modellgleis-Kreuzung

Bild 14

 

 

Geometrie:

Kreuzungs-Winkel 16,865°, Gleislänge 174mm

Anwendung: Wenn das abzweigende Gleis einer Modellgleis-Weiche das parallele Nachbargleis überqueren muss.

Die speziellen Anforderungen an die Umgebung der Modellgleis-Kreuzung siehe Seite „Märklin Modellgleise – eine genauere Betrachtung dieser Exoten

 

Nummern und Varianten:

1953 bis 1956: Nr. 3900 K,
1957: Nr. 5016,

Die Mittelleiter aller 4 Zufahrten sind verbunden.

 

Doppelkreuzungsweichen (DKW)

 

Mit einer DKW kann man sowohl in das Nachbargleis einscheren als auch es überqueren.

Eine DKW kann durch zwei einfache Weichen ersetzt werden, was aber den doppelten Platz in Anspruch nimmt.

Im Vorbild wurden DKW an vielen Orten gegen einfache Weichen ausgetauscht, weil der Verschleiß und die Fehlermöglichkeiten zu hoch waren. Allerdings findet man sie auch heute noch z. B. im Hauptbahnhof Dresden. (Bild)

 

Die Märklin-DKWs haben 4 Zungenpaare, vereinigen also 4 Weichen. Dementsprechend hoch ist der mechanische Aufwand.

Beispielhafte Gleisbilder: siehe Buch Märklin 0390, Abb. 6-8, 66-68, 74-76, 83-86, 88.

 

 

 

DKWs passend zu Normalkreis-Weichen

Bild 15 links und Mitte

Geometrie:

Länge des geraden Gleises 192 mm,

Kreuzungs-Winkel 30°,

Bogen-Radius 360 mm (R1), Bogen-Winkel 30°

Anwendung: Wenn das Abzweiggleis einer 30°-Weiche das parallele Nachbargleis überqueren muss, aber auch in dieses einscheren soll.

30°-Weichen sind:

  • Normalkreis-Weichen 51xx, wobei Nr. 5137, 5138 oder 5139 mit einem Ausgleichsgleis 5102 ergänzt werden muss,
  • Parallelkreis-Weichen 52xx, wenn man sie mit dem gebogenen Ausgleichsgleis 5205 ergänzt.

 

Varianten:

Variante 1: Bild 15 links:

Die alte DKW mit durchgehendem Mittelleiter; wegen der besonderen Konstruktion hier ausnahmsweise erwähnt,

1952 bis 1956: Nr. 3600 DKWS

1957 bis 1958: Nr. 5126 (lt. Anleitung von 1956 auch 5013)

Anleitung von 1957

Diese DKW hat zwei Antriebe, 6 Anschlussleitungen:

1x gelb für 16V Licht in der Laterne,

1x gelb für 16V Spulenspannung,

4x blau mit jeweils 2 grünen und 2 roten Steckern für die Betätigung an Masse.

 

Es gibt zwei Drehknöpfe für die manuelle Bedienung. Es bewegen sich jeweils die beiden nah benachbarten Zungenpaare und zwar je Paar einmal geradeaus und einmal abzweigend. Dadurch führen beide Zufahrten auf dieselbe Ausfahrt (ein Weg korrekt eingestellt, auf dem anderen wird die Weiche aufgeschnitten). Das kann betrieblich vorteilhaft sein.

Es gibt somit 4 Stellungen, die auch in der Laterne dargestellt werden und den jeweils tatsächlichen eingestellten Fahrweg anzeigen (im Gegensatz zu der neueren DKW).

 

Bild 16 zeigt die Mechanik in 2 der 4 Stellungen.

Das Video zeigt die Zungen- und Laternenbewegungen der 3600 DKWS / 5126.

 

Variante 2: Bild 15 Mitte:

Die neuere DKW,

1959 bis 2000: Nr. 5128 (Anleitung)

Diese DKW hat nur einen Antrieb, 3 Zuleitungen:

1x gelb für 16V Spulenspannung und Licht und

2x blau mit je einem grünen und roten Stecker für die Betätigung an Masse.

Es gibt einen recht kleinen, unhandlichen Schieber zur Handbetätigung. Die Zungen werden alle entweder gerade oder abzweigend gestellt, also 2 Stellungen.

Die Laterne zeigt entweder eine der geraden Fahrwege oder einen der gebogenen, auch wenn der jeweils andere befahren wird.

Bild 17 zeigt die Mechanik in den 2 Stellungen.

Das Video zeigt die Bewegungen der Mechanik am Beispiel der 5207.

 

Funktion der 5128:

Die Bewegung des Magnetankers wird über einen schrägen Schlitz in eine Bewegung senkrecht dazu umgelenkt, ein achteckiger Rahmen bewegt die Blenden in der Laterne und zwei Scherenarme, an deren 4 Enden Drahtfedern befestigt sind, die die Weichenzungen bewegen.

 

Kein Wunder, dass diese DKWs etwas teurer sind...

 

DKW passend zu Parallelkreis-Weichen

Bild 15 rechts:

 

Geometrie:

Gleislänge 180 mm,

Kreuzungswinkel 23°16',

Bogen Radius 437,4mm (R2),

Bogenwinkel 24°17'

Zum Lieferumfang gehören 2x Ausgleichsgleis 8mm Nr. 5208.

Anwndung: wenn das Abzweiggleis einer 24°17'-Weiche das parallele Nachbargleis überqueren muss, aber auch in dieses einscheren soll.

24°17'-Weichen sind:

  • Parallelkreis-Weichen 52xx,
  • Normalgleis-Weichen 51xx, wenn man sie mit einem Gegenbogen 5205 erweitert. Die kurze Weiche 5137, 5138 oder 5139 muss zunächst mit 5102 auf 30° ergänzt werden.

 

Varianten:

1959 bis 2000: Nr. 5207 (Anleitung)

Ich zeige hier die zwei verschiedenen Bauarten.

Sie unterscheiden sich in der Konstruktion der Mittelleiter und Schienen.

Im Bild 18 ist oben die ältere Version und unten die neuere Version zu sehen.

Bei der älteren Version bis ca. 1963 (Bild im Katalog bis 1981) wird

1. bei Geradeausfahrt das von mir rot gefärbte Metallstück in der Mitte vom Schleifer bestrichen und die von mir grün gefärbten Schienen befahren und

2. bei abzweigender Fahrt das rot gefärbte Stück befahren und die grünen Schienen vom Schleifer bestrichen.

Deshalb wird die Polung dieser Elemente umgeschaltet. In Bild 19 ganz oben sind die Kontakte für die Umschaltung zu erkennen.

Bei der neueren Version ab ca 1963 (Bild im Katalog ab 1982) sind diese Elemente aus Kunststoff. Deshalb ist der innere Aufbau einfacher, aber eventuell die Kontaktgabe schlechter.

Diese DKW hat nur einen Antrieb, drei Zuleitungen:

1x gelb für 16V Spulenspannung und

2x blau mit je einem grünen und roten Stecker für die Betätigung an Masse.

Es gibt einen recht kleinen, unhandlichen Schieber zur Handbetätigung. Die Zungen werden alle entweder gerade oder abzweigend gestellt, also 2 Stellungen.

 

Funktion:

Die Bewegung des Magnetankers wird über einen schrägen Schlitz in eine Bewegung senkrecht dazu umgelenkt, ein achteckiger Rahmen bewegt zwei Scherenarme, an deren 4 Enden Drahtfedern befestigt sind, die die Weichenzungen bewegen.

 

 

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