|
|||||||
Das
allererste Grundwissen über konventionell gesteuerte Märklin-H0-Modellbahnen Wie viele Trafos brauche ich - und welche? |
|||||||
Stand: 15.01.2025 19:42 |
|||||||
Kontakt: Mail |
|||||||
Jede
Startpackung bis 1993 enthielt den schwächsten Trafo aus dem damaligen
Märklin-Programm mit nur 10 VA, der einzeln nicht im Katalog
stand, also einzeln neu nicht zu erwerben war. Ab
1994 gab es dann nur noch den 6647 (später 66470, 66471) mit 30 VA. Eine
kundenfreundliche,vernünftige Entscheidung, wie wir gleich sehen werden. Mit
dem 10 VA-Trafo kann man den Zug aus der
Starpackung betreiben, aber kaum mehr. Schon eine große Lok kann den Kleinen
überfordern. Also,
was tun mit dem Kleinen, welcher ist geeigneter? Was
verbrauchen denn die elektrischen Elemente einer Märklin-Modellbahn? Das
sind die ersten Fragen. Aus den Antworten ergeben sich neue… Wieviel
elektrische Leistung (VA) muss bereitgestellt werden? Anmerkung:
Die folgenden Erklärungen sind vereinfacht, mögen beim Fachmann Widerspruch
hervorrufen, sollen aber dem Laien verständlich bleiben. Die
Leistungsabgabe wird bei den Trafos in VA angegeben,
dem Produkt aus abgegebener Spannung und abgegebener Stromstärke. Leistung
VA = Spannung in Volt
x Stromstärke in Ampere Um
die aufgenommene Leistung eines elektrischen Verbrauchers zu messen, müssten
wir ihn an zwei Messgeräte anschließen.
Jedes
Multimeter kann die Spannung in Volt messen, sowohl Gleichspannung als auch
Wechselspannung. Aber
nicht jedes Multimeter kann die Stromstärke in Ampere bei Wechselstrom
messen, stattdessen nur bei Gleichstrom und nur mit recht kleinen Werten. Daher
messen wir zunächst nicht und verlassen uns auf Angaben, die Märklin in
seinen Katalogen von 1963 bis 2016 und in Büchern veröffentlicht hat. |
|||||||
kleine
Lok |
9 |
VA
(z.B. BR89), |
|||||
Anmerkung: |
|||||||
|
|||||||
Fahrtrafos
von Märklin gab es in drei Leistungsklassen: 10 VA, 16 VA und 30/32 VA. (komplette
Darstellung am Anfang der Seite „Weiß – blau – orange…“) |
|||||||
|
Mit
dem 16 VA-Trafo könnte man eine große Lok und
drei beleuchtete D‑Zug-Wagen fahren. |
|
|||||
|
Erst
ein 30 VA- bzw. 32 VA-Trafo bietet genug Reserve für größere Loks
und längere beleuchtete Züge. |
|
|||||
Beispielrechung:
eine größere Lok (15 VA) plus 8 beleuchtet Waggons (8x 2 Watt bzw.
VA) sind zusammen 31 VA und damit gerade noch mit einem 30 VA- oder
einem 32 VA-Trafo zu schaffen. Heutzutage bringt da die LED-Beleuchtung
wesentliche Vorteile. Oder
eine Doppeltraktion mit 2 V160 = 2x 12 VA = 24 VA plus 8
beleuchtete Waggons = 40 VA – geht nicht mehr. Braucht
man mehr, muss man einen Trafo eines anderen Herstellers nehmen, z.B. von
TITAN mit 60 VA. Ich stelle ein paar Varianten der TITAN-Trafos weiter
unten vor. Wofür
kann man dann die kleinen Trafos verwenden?
Magnetartikel
wie Weichen, Entkupplungsgleise und Signale speist man besser mit einem
separaten Lichttrafo. Lichttrafos
von Märklin gab es über die Jahre in den
Leistungsklassen 40 VA, 50/52 VA und 60 VA. (komplette
Darstellung am Ende der Seite „Weiß – blau – orange…“)
Lichttrafos
gibt es praktisch von allen Modellbahnherstellern. In der Regel liefern sie
alle 16 V Wechselspannung. Wie
baut man einen Lichttrafo in die Steuerung ein? 1.
Die Trafos müssen
phasengleich an einer gemeinsamen Steckerleiste angeschlossen sein. Wie man
das erreicht: 2.
Die braunen
Masseanschlüsse des/der Fahrtrafos und des Lichttrafos müssen verbunden sein.
Somit gehen sämtliche Masseleitungen an beide Trafos. 3.
Alle gelben
Anschlussleitungen der Weichen und Signale ausschließlich an die gelbe Buchse
des Lichttrafos führen. Ringleitungen
mit großem Querschnitt für Masse und Licht wäre eine gute Idee, dann sind die
Zuleitungen der Verbraucher kurz, der Drahtverhau bleibt (zunächst)
übersichtlich. Bis
hier sprachen wir von einem Zug. Was
ist nun, wenn man einen zweiten Zug gleichzeitig fahren lassen will? Wenn
ein Trafo zwei Züge schafft, kann man sie signalgesteuert auf Abstand halten.
Die Verkabelung ist schon etwas anspruchsvoll. Siehe meine Seite „Automatische
Blocksignal-Steuerung mit Märklin-Signalen“ oder das
Märklin Signalbuch Jede
Lok, auch aus derselben Fertigungscharge, hat andere Fahreigenschaften. Keine
zwei Loks fahren gleich schnell. Damit ist die Doppeltraktion oder der
Vorspannbetrieb (du kennst den Unterschied?) stets eine zusätzliche Belastung
für die beteiligten Loks. Eine will schneller und zerrt, eine kann nicht so
schnell und bremst, auch wenn der Unterschied gering sein mag. Um die Gefahr
von Entgleisungen zu reduzieren, nehme man die schnellere nach vorn… Das
Doppelte Lottchen, die zwei festgekuppelten V36, sind also auf höheren
Verschleiß gebaut. Die Doppellok V188 ebenso. Zwei
Züge auf demselben Gleis ohne Signalkontrolle laufen zu lassen, führt über
kurz oder lang zum Auffahrunfall. Zwei
Züge auf jeweils eigenen Gleisen mit demselben Trafo zu betreiben, macht
keinen Spiel-Sinn. Zum Zuschauen, wie die die Runden drehen vielleicht noch. Kurzum,
ein zweiter, dritter unabhängiger Zug erfordert einen zweiten, dritten Trafo
oder einen zweiten, dritten Regler. Dass
ein Regler nicht unbedingt ein Trafo sein muss, erkläre ich jetzt: Alternative
Trafos Unter
dem Markennamen TITAN sind
Trafos mit 60 VA
erhältlich, zumindest auf dem Gebrauchtmarkt. Mindestens zwei Baureihen sind
für das Anstecken zusätzlicher Regler konstruiert. TITAN
108 Universal mit Reglereinheiten TITAN 109M. Gehäuse
108 aus Blech (links) oder aus Kunststoff (rechts), je nach Baureihe. Die Reglereinheiten
109M in meinem Besitz haben alle Kunststoffgehäuse. Der
Trafo selbst hat keinen Reglerknopf, es können aber über eine seitliche
5-polige Buchsenreihe „beliebig viele“ Reglereinheiten angesteckt werden, auch
solche für Gleichstrom, daher „Universal“. Die
5 Buchsen liefern eine Reihe von Wechselspannungen: Daraus
ergibt sich eine Vielzahl von Anwendungen. Die
Wechselstrom-Reglereinheiten enthalten einen weiteren Trafo, der die
benötigten Spannungen für die annähernd stufenlose Zugregelung bereitstellt. Man
könnte auf die Idee kommen, diese Regler als mobile Einheiten zu verwenden,
also sie mit einem langen 6-adrigen Kabel (5x Eingang, 1x Ausgang: rot zum
Gleis) an die Basis anzuschließen. Das geht durchaus, von der Größe her sind
die Reglereinheiten handlich, nur wegen des zusätzlichen Trafos etwas schwer.
TITAN
808M Trafo mit Reglerknopf
plus TITAN 809M Reglereinheiten. Alle
Gehäuse aus Blech mit Reglerknopf und Umschalt-Taste. Seitlich
8 Buchsen. Die
angeschriebenen Spannungen gelten gegen die 0-Buchse. Weitere
Zwischenspannungen: Damit
bietet sich eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. Die
ansteckbaren Reglereinheiten sind leicht, innen bis auf ein Kabelgestrüpp
fast leer. Daher eignen sie sich noch besser als mobiler Handregler, allerdings
an einem 9-adrigen Kabel. Habe ich seit längerem im Einsatz. Wie
gut ist die Regelbarkeit mit den verschiedenen Trafos? Man
beachte:
Regelbereiche
bei 230 V Netz an meinen Trafos gemessen: Märklin
6647, 66470, 66471 32 VA Märklin
6631 30 VA Märklin
6173 30 VA Märklin
6413 10 VA Märklin
6511 16 VA Märklin
37540 10 VA TITAN
109M TITAN
809M Die
Trafos mit 4 – 5 V Anfangsspannung eignen sich gut zum Rangieren und
sanftem Anfahren. Die
Trafos mit hoher Umschaltspannung eignen sich noch für Streckenabschnitte ohne
Umschalt-Bedarf. Somit
lautet meine Empfehlung Die
Aufteilung der Anlage in Stromabschnitte Man
unterscheidet drei grundsätzliche Schaltungsarten für die Fahrspannung:
Die
A-Schaltung Ein
Oval mit einem Trafo, eine Weiche, dahinter Abstellgleise. Will man in einem Abstellgleis
eine Lok parken, muss man beim betreffenden Gleis den Mittelleiter vom Oval
trennen, isolieren, und dem Abstellgleis eine eigene Mittelleiterzuleitung
geben. Führt man diese Zuleitung über einen Schalter, dann kann man den Gleisabschnitt abschalten – das ist die A-Schaltung.
Das Prinzip kann man auch für eine größere Anlage anwenden, allerdings fährt
nur der Zug, dessen Gleis eingeschaltet ist. Alles andere wartet. Die
Ü-Schaltung Ein
Oval mit einem Trafo, eine Weiche, dahinter ein Rangierbereich mit
Abstellgleisen und einem Ausziehgleis, also einem eigenen Spielbereich. Damit
man zum einen auf dem Oval fahren kann, gleichzeitig aber im Rangierbereich
rangieren kann, spendiert man einen zweiten Trafo und trennt, isoliert, dem
Mittelleiter an der Weiche zum Oval. Oder: Ein
doppeltes Oval, zwei parallele Gleise, zwei unabhängige Fahrstrecken, also
zwei Trafos. Gibt es eine Weichenverbindung zwischen den Strecken, muss der
Mittelleiter zwischen den Weichen getrennt, isoliert, werden. Bei
beiden Beispielen passiert das gleiche, wenn man die Trennstelle überfährt:
Beim Übergang von einem Trafo-Kreis zum anderen
ändert sich die Geschwindigkeit des Zuges, denn es ist unmöglich, die beiden
Trafos identisch einzustellen. Bei
der Ü-Schaltung verbindet der Schleifer der Lok
die beiden Stromkreise. In diesem Moment kann im ungünstigsten Fall an
bestimmten Stellen eine lebensbedrohliche Spannung auftreten. Deshalb wird
immer wieder Sorgfalt bei der Verschaltung angemahnt. Und
trotzdem sind praktisch alle Veröffentlichungen von Gleisplänen mit A- und Ü-Schaltung
ausgeführt. Für
diese Anlage sind 3 Trafos sinnvoll: 1.
Innenkreis 2.
Außenkreis 3.
Rangierbereich wobei
beim Übergang von Bereich zu Bereich der besagte Kurzschluss auftritt. Die
drei Abstellgleise sind über drei Schalter an Trafo 3 angeschlossen. Man
kann auf dieser Anlage zwei Züge kreisen lassen (mit Blockschaltung noch
mehr), gleichzeitig rangieren und drei Loks parken. In
Verbindung mit der Blockschaltung und Vorsignalen gibt es ein Konzept, das
die Anzahl der Regler erhöht: Beim
Vorbild ist es ja so, dass der Lokführer, wenn er am Vorsignal erkennt, dass
das Hauptsignal rot sein wird, schon die Geschwindigkeit reduziert. Im
Modell hieße das, die Fahrspannung reduzieren. Das
ist denkbar in einem Schritt mit einem zusätzlichen Regler, der so eingestellt
ist, dass der Zug langsam an das Signal heranfährt, und der auf die Strecke
zwischen Vor- und Hauptsignal geschaltet wird, wenn das Hauptsignal rot ist.
Sollte das Signal zwischenzeitlich wieder grün werden, bekommt die Lok wieder
die Normalspannung. Wir haben hier eine Stelle mit der Ü-Schaltung: am Vorsignal
am Übergang zur Langsamfahrtzone. Ein
anderes Konzept ist, die Strecke zwischen Vor-und Hauptsignal in mehrere
Abschnitte zu teilen und die Spannung von Abschnitt zu Abschnitt weiter zu
reduzieren. Da ergibt ein noch vorbildähnlicheres Bild, bedingt aber auch
mehrere Ü-Schaltungsstellen. Wäre
es nicht schön, mit dem Zug vom Außenkreis bis ins Abstellgleis fahren zu
können, ohne den Trafo zu wechseln? Das
ist Die
Z-Schaltung Entweder
über Umschalter oder mit Relais in Abhängigkeit von der Weichenstellung wird
der benutze Trafo an genau das Gleis geschaltet, das der Zug gerade befährt
und gleich befahren wird. Der nächste Gleisabschnitt wird jeweils zugeordnet. Der gerade verlassene Gleisabschnitt wird
hingegen wieder freigegeben und kann an einen anderen Trafo geschaltet
werden. Auf
meiner Seite „Abstellgleise – Parkplätze
für Loks und Wagen“ zeige und erkläre ich ein Beispiel für eine Z-Schaltung. Mit
der Z-Schaltung ist
es möglich, jedem fahrenden Zug seinen eigenen Regler zuzuordnen. Auf einer
großen Anlage mit vielen gleichzeitig „aktiven“ Zügen bedeutet das: genauso
viele Regler wie Züge und die maximale Anzahl der Schalter = Anzahl der
Regler x Anzahl der Gleisabschnitte … Bei
der Planung der Stromabschnitte ist auch zu bedenken, dass bei Kreuzungen alle vier Abgänge miteinander verbunden sein
können (siehe „Kreuz
und quer – Die M-Gleis-Kreuzungen und –Doppelkreuzungsweichen“). Das
bedeutet, wenn sich zwei Stromkreise kreuzen, muss eine solche Kreuzung ein
eigener Stromkreis sein, der jeweils der befahrenen Strecke zugeordnet wird,
Z-Schaltung. Weil die Kreuzung sowieso mit Signalen gesichert werden muss,
ist das nur ein geringer zusätzlicher Aufwand. |
|||||||